Das Weihnachtsessen – Hunger oder Verpflichtung?

Vielleicht kennst Du das – kurz vor den Feiertagen reflektierst Du das vergangene Jahr, überlegst, was alles passiert ist und welchen Einfluss die ein oder andere Entscheidung hatte: ein Termin, eine verpasste Gelegenheit, zu sich zu stehen. Auch ich habe solche Erinnerungen und möchte Dir von einer ganz speziellen erzählen – erkennst Du Dich vielleicht sogar wieder?

Ich hatte einen Plan – und wurde torpediert

Vor einigen Jahren ernährte ich mich im Winter zuckerfrei. Und das wollte ich auch über die Weihnachtstage durchziehen: kein Zucker, kein Gebäck, keine Schokolade. Ich sagte also vorher meiner Familie Bescheid, damit niemand etwas Süßes für das Weihnachtsessen vorbereitet.

Am Heiligen Abend war es dann soweit: Wir aßen gemeinsam zu Abend und mein Plan, auf Zucker zu verzichten, ging voll auf. Bis auf einmal ein Kuchen auf dem Tisch stand. Und schwupps hatte jeder von uns ein Stück auf seinem Teller. Dass ich vorher darum gebeten hatte, mir keinen Zucker anzubieten, schien wohl doch keine Wurzeln geschlagen zu haben. “Kein Problem”, dachte ich mir in der ersten Sekunde, “ich kann darauf verzichten.” Und dann kam der Satz, der alles zunichte machte: “Ich habe mir doch so viel Mühe und Arbeit gemacht, wenn Du das Stück Kuchen nicht probierst, bin ich sehr traurig!” 

Du kannst Dir vorstellen, dass es mir erst einmal die Sprache verschlagen hat! Wieso sollte das Familienmitglied denn traurig sein, wenn ich keinen Kuchen esse? Es wussten doch alle im Vorfeld, dass ich auf Zucker verzichte! Und dann fingen die Gedanken an, in meinem Kopf zu rotieren: 

  • Ich möchte die Idylle nicht zerstören.  
  • Ich möchte nicht ablehnend wirken.
  • Ich möchte nicht der Auslöser dafür sein, dass jemand traurig ist.
  • Ich habe irgendwie Angst davor, Nein zu jemandem zu sagen.

Und was passierte? Ich knickte ein. Sagte Ja zu ihr und Nein zu mir.

Emotionen, Emotionen, Emotionen  

Dieser Abend ist mir bis heute mit all seinen Details im Gedächtnis geblieben. Nicht nur, weil ich diesen Kuchen aß, um dem Familienmitglied nicht vor den Kopf zu stoßen. Sondern auch, weil ich eine große Wut in mir spürte – auf mich und die “Kuchenbäckerin”!

  • Wut auf mich, weil ich mich nicht traute, zu mir und zu meinen Entscheidungen zu stehen! Als Abnehm-Expertin und Coach müsste ich doch eigentlich wissen, wie man negative Gefühle “aushält”.
  • Wut auf die andere Person, weil sie mich zu einem Essen zwang, das ich – eigentlich – nicht wollte.

Selbstreflexion und einmal tief durchatmen

Ich saß also da, äußerlich ruhig, aber innerlich vor Wut brodelnd, und fing an, mich mental selbst zu coachen. Was wäre denn wirklich passiert, wenn ich Nein zum Kuchen und Ja zu mir gesagt hätte? Wäre die andere Person wirklich traurig gewesen? Und je mehr ich die Situation von außen bewertete, desto mehr festigte sich eine Erkenntnis: Meine Handlungen tun einem anderen Menschen nicht weh, es sei denn, der andere interpretiert sie als etwas Negatives.

Du weißt, es geht mir nicht darum, dass Du nie wieder Zucker essen sollst! Es geht darum, auch einmal Nein zu sagen – Nein zu einem Essen aus Verpflichtung! Wie oft handeln wir aus Gründen, die sich nicht auf uns selbst beziehen, sondern auf den Gefühlen und Gedanken anderer Menschen basieren? Denken andere, ich sei schlecht erzogen? Kann derjenige wirklich traurig sein, wenn ich Nein sage? Nimm Dir in Situationen, in denen Du Dich vor eine Probe gestellt fühlst, ein paar Atemzüge Zeit. Reflektiere, atme tief ein und aus und triff dann Deine Entscheidung! Und wenn Du einen Plan hast – bleib dabei! 

Du triffst die Entscheidung!

Mittlerweile weiß ich, dass niemand dafür verantwortlich ist, was ich mache – nur ich! Ich hätte in der Situation einfach Ja zu mir und meinen Zielen sagen sollen. Hätte zu einem Nein stehen müssen, das ich eigentlich im Vorfeld bereits kommuniziert hatte. Selbstliebe ist hier das Stichwort.

Wenn Du meine Arbeit schon ein bisschen länger verfolgst – zum Beispiel bei Instagram – dann hast Du mittlerweile gelernt und verinnerlicht, dass Gefühle durch Gedanken entstehen. Das bedeutet: Wenn ich den Kuchen nicht gegessen hätte, wäre das Familienmitglied nicht traurig gewesen – außer sie hätte einen bestimmten Gedanken dazu gewählt! 

Was habe ich also an diesem Weihnachtsabend gelernt? Wenn ich etwas nicht möchte, kommuniziere ich dies und bleibe bei meiner Entscheidung! Wertschätzung kann sich auch in Worten und Gesten ausdrücken – ein “Das sieht aber toll aus, lasst es euch schmecken und vielen Dank für die Mühe” reicht in meinen Augen völlig aus! Du darfst auch nie die Wertschätzung Dir gegenüber vergessen. Sie ist mindestens genauso wichtig! 

Emotionales Essen ist Deine Achillesferse?

Dann lass mich Dir helfen! Um Deine Abnehmsituation individuell anschauen zu können, bewirb Dich noch in diesem Jahr für ein unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir. Beantworte ein paar wenige Fragen und wir schauen gemeinsam, wie ich Dir helfen kann! 

Sollten wir nichts mehr voneinander hören, wünsche ich Dir bereits jetzt ein tolles Weihnachtsfest – das genauso läuft, wie Du es Dir vorgenommen hast! 

Deine Agnes